Datum: 29. Juni 2021 um 16:20 Uhr
Alarmierungsart: Alarmierung aus "Status 1", Digitaler Meldeempfänger
Dauer: 5 Stunden 40 Minuten
Einsatzart: Unwetter > Alarmierung FF-Einheiten
Einsatzort: Stadtgebiet
Einheiten und Fahrzeuge:


Einsatzbericht:

Über die Nachtstunden hinweg, wurden die Einsatzstellen im Stadtgebiet weiter abgearbeitet. Bei Tagesanbruch nahmen die neuen Einsatzmeldungen wieder deutlich zu. Bis 14:00 Uhr waren durch haupt- und ehrenamtliche Kräfte der Feuerwehr Stuttgart durchgängig 40-50 Einsatzstellen abzuarbeiten. Während den kräftezehrenden und langandauernden Einsätzen wurden die Einsatzkräfte durch die Freiwillige Feuerwehr – Abteilung Logistik mit Speisen und Getränken versorgt.

Zwei größere Einsatzstellen wurden am Dienstagvormittag abgearbeitet. Im Bereich des Ferdinand-Leitner-Steges stürzten mehrere massive Bäume auf die danebenliegende Hauptverkehrsstraße. Mehrere Bäume trafen wartende Fahrzeuge. Die Fahrer der Fahrzeuge konnten sich glücklicherweise selbst und unverletzt retten. Die vierspurige Hauptverkehrsstraße war auf drei Fahrspuren massiv überflutet und von Bäumen versperrt. In Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt wurde das Wasser abgesaugt und die Bäume durch die Feuerwehr beseitigt. Hierbei kam auch eine Drehleiter zum Einsatz. Gegen Mittag konnte die Straße dann wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Am U-Bahnhof Charlottenplatz kam es zu einem massiven Wassereinbruch im Gleisbereich. Da die Gleise kniehoch überflutet waren, musste der Fahrbetrieb auf dieser Hauptverkehrsachse eingestellt werden. Durch die Feuerwehr wurde eine Hochleistungs-pumpe (Hytrans Fire System) zum Einsatz gebracht. Hierdurch wurden in Spitzenzeiten 8.000l Wasser in der Minute an die Oberfläche gepumpt. Die Feuerwehr wurde durch das Technische Hilfswerk (THW) mit weiteren Pumpen unterstützt.

Gegen 15:00 Uhr zog ein erneutes Unwetter über Stuttgart hinweg. Hierdurch war die Feuerwehr Stuttgart an über 100 Einsatzstellen gefordert. Erneut wurde der Führungsstab einberufen, die Intergierte Leitstelle mit dienstfreiem Personal verstärkt, zusätzliche Führungsdienste in Dienst genommen und die Freiwilligen Feuerwehren alarmiert.

Erneut wurden viele überflutete Keller und Sturmschäden gemeldet. Mehrere Objekte mussten durch die Feuerwehr mit Sandsäcken vor nachlaufendem Wasser geschützt werden. Das THW unterstützte beim Transport der Sandsäcke. Auch mehrere Tunnel und Unterführungen waren durch die Wassermassen nicht passierbar. Durch die Feuerwehr Stuttgart und das Tiefbauamt wurden Abflussmöglichkeiten geschaffen bzw. das Wasser abgepumpt. Auch in einem Krankenhaus trat Wasser ein. Das Wasser wurde durch die Feuerwehr aufgenommen und die Eintrittsstelle durch Sandsäcke gesichert.

Am späten Abend konnten die Einsatzmaßnahmen langsam zurückgefahren werden. Auch im Verlauf des Mittwochs wurden der Feuerwehr weitere Einsatzstellen gemeldet, welche jedoch aufgrund der geringen Anzahl durch die normalen Strukturen abgearbeitet werden konnten.

Textquelle: Branddirektion Stuttgart