Datum: 28. Juni 2021 um 20:22 Uhr
Alarmierungsart: Alarmierung aus "Status 1", Digitaler Meldeempfänger
Dauer: 7 Stunden 40 Minuten
Einsatzart: Unwetter > Alarmierung FF-Einheiten
Einsatzort: Stadtgebiet
Einheiten und Fahrzeuge:


Einsatzbericht:

Gegen 20 Uhr zog ein heftiges Unwetter über dem Stadtgebiet Stuttgart auf. Die Integrierte Leitstelle Stuttgart wurde personell verstärkt, um alle Notrufe möglichst zeitnah entgegennehmen können. Zeitweise fiel das Einsatzleitsystem der Leitstelle aus. Einsätze mussten in diesem Zeitraum händisch abgearbeitet werden. Um auf solche Ausnahmesituationen vorbereitet zu sein, wird dieser Notbetrieb durch das Personal der Integrierten Leitstelle regelmäßig trainiert.

Um die Vielzahl an Einsätzen im Stadtgebiet zu koordinieren wurde der Führungsstab der Feuerwehr Stuttgart alarmiert. Im Stabsraum der Integrierten Leitstelle Stuttgart wurden durch den Führungsstab der Feuerwehr strategische Entscheidungen getroffen und organisatorische Maßnahmen für eine optimale Einsatzabwicklung ergriffen. Auch Fachberater der Polizei und des Technischen Hilfswerkes (THW) unterstützen den Führungsstab.

Es wurden alle Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr und alle Feuerwachen der Berufsfeuerwehr eingesetzt. Zusätzlich wurde weiteres dienstfreies Personal für die Bewältigung der zahlreichen Einsatzstellen im Stadtgebiet und zur Besetzung des Führungsstabes eingesetzt.

An der Staatsoper Stuttgart wurden größere Teile der Dachverkleidung abgedeckt. Durch den zeitgleich einsetzenden Starkregen entstand ein erheblicher Wasserschaden. Zudem fielen Statuen von ihrem Sockel und wurden beschädigt. Durch die Feuerwehr Stuttgart, das Technische Hilfswerk und hinzugezogene Handwerker wurden noch in der Nacht umfangreiche Sicherungsmaßnahmen ergriffen um einen weiteren Wassereintritt in das historische Gebäude zu verhindern. Eine während des Unwetters in der Staatsoper stattfindet Veranstaltung wurde abgebrochen. Verletzte waren glücklicherweise keine zu beklagen.

Viele Unterführungen im Stadtgebiet wurden durch das eindringende Wasser unpassierbar. Mehrere Fahrzeuge steckten im Wasser fest. Auch ein Löschfahrzeug der Feuerwehr Stuttgart blieb während einer Einsatzfahrt in einer überfluteten Unterführung stecken. Die Einsatzkräfte konnten das Fahrzeug unverletzt verlassen.

Bis Mitternacht war die Feuerwehr Stuttgart bei über 300 Einsatzstellen gefordert. Parallel zum Unwetter liefen rund 25 Brandmeldeanlagen ein und zahlreiche Einsätze des Tagesgeschäfts mussten zusätzliche bearbeitet werden. Gegen 23 Uhr wurde der Integrierten Leitstelle ein Kellerbrand in Stuttgart-Heumaden gemeldet. In der Bockelstraße brannte es in einem Keller. Drei Trupps unter Atemschutz löschten den Brand und belüfteten das Gebäude.

Textquelle: Branddirektion Stuttgart