Mit der Umstellung auf die Winterzeit am 27. Oktober und dem Beginn der Heizperiode steigt die Gefahr von Kohlenmonoxidvergiftungen. Das Risiko ist besonders für Kinder und Schwangere hoch. Schon geringe Mengen des unsichtbaren, geruchlosen und hochgiftigen Gases in der Raumluft können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. In den vergangenen zehn Jahren wurden durchschnittlich 3.500 Patientinnen und Patienten jährlich mit einer Kohlenmonoxid-Vergiftung in Deutschlands Krankenhäuser eingeliefert.
Erhöhtes Risiko für Kinder und Jugendliche
Kinder sind aufgrund ihres noch nicht ausgereiften Stoffwechsels besonders anfällig für Kohlenmonoxidvergiftungen. Bereits geringe CO-Konzentrationen verdrängen den Sauerstoff im Blut, was zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit führen kann. In schweren Fällen drohen Bewusstlosigkeit und bleibende Schäden am Nervensystem. Auch Teenager sind häufig betroffen: In Marl starb im letzten August eine 13-Jährige an einer CO-Vergiftung im Bad. Zwei Schwestern des Opfers im Alter von zehn Monaten und zwei Jahren wurden mit einer CO-Vergiftung ins Krankenhaus gebracht.
Schwangere: Gefährliche Auswirkungen auf das ungeborene Kind
Schwangere Frauen sind nicht nur selbst einer erhöhten Gefahr ausgesetzt, sondern tragen auch ein erhebliches Risiko für das ungeborene Kind. Kohlenmonoxid gelangt über die Plazenta in den Blutkreislauf des Fötus und beeinträchtigt dessen Sauerstoffversorgung. Dies kann zu Entwicklungsstörungen, Wachstumsverzögerungen und im schlimmsten Fall zur Fehl- oder Frühgeburt führen. Besonders tückisch: Erste Anzeichen einer Vergiftung wie Übelkeit oder Schwindel werden oft als Schwangerschaftssymptome fehlinterpretiert.
Zeitumstellung: Wintermonate erhöhen die Gefahr
Bei der Nutzung von Öfen, Ölheizungen, Kaminen und gasbetriebenen Heizgeräten, die fossile Brennstoffe verbrennen, kann sich ohne ausreichende Belüftung oder durch defekte Geräte Kohlenmonoxid bilden, was zu schweren Gesundheitsschäden und sogar zu Todesfällen führen kann. Die Zeitumstellung auf die Winterzeit ist daher der ideale Anlass, um Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. „Viele Menschen unterschätzen die Gefahr von Kohlenmonoxidvergiftungen gerade jetzt, wenn die Heizperiode beginnt“, erklärt Anne Wentzel, Vorsitzende der Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid- Vergiftungen und ergänzt: „Überall dort, wo mit fossilen Brennstoffen wie Öl, Gas oder Holz geheizt wird sollten CO-Warnmelder zur Standardausrüstung gehören. Das gilt umso mehr, wenn Kinder oder Schwangere im Haushalt leben.“
Prävention: CO-Warnmelder und regelmäßige Wartung
Der beste Schutz gegen eine CO-Vergiftung ist die Installation von COWarnmeldern in Schlaf- und Wohnräumen. Sie alarmieren frühzeitig bei einer erhöhten CO-Konzentration. Auch die regelmäßige Wartung von Gasthermen, Öfen, Kaminen und Schornsteinen ist unerlässlich, um das Risiko zu minimieren. „Die Risiken einer Kohlenmonoxidvergiftung sind insbesondere für Kinder und Schwangere gravierend“, warnt Dr. Hella Körner-Göbel von der Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands e.V. (BAND). „Deshalb ist die Zeitumstellung ein perfekter Anlass, um COWarnmelder zu installieren und Heizungen überprüfen zu lassen. Das schützt nicht nur die eigene Gesundheit, sondern kann auch Leben retten.“ Hinweise zur richtigen Montage und Bedienung von CO-Meldern finden Sie unter https://www.co-macht-ko.de/schutz-vor-kohlenmonoxid/
Über die Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen
Die Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen wurde im Jahr 2018 gegründet. Zu den Mitgliedern gehören der Bundesverband der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD), die Bundesarbeitsgemeinschaft Notärzte (BAND), der Deutsche Feuerwehrverband (DFV), der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV), der BHE Bundesverband Sicherheitstechnik, das Deutsche Pelletinstitut (DEPI), der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV) sowie verschiedene Hersteller von Kohlenmonoxid-Meldern.