Schnell war es passiert: Eine Verpuffung auf dem Gelände eines holzverarbeitenden Betriebes sorgte innerhalb von Sekunden für viele Verletzte und ein sich ausbreitendes Feuer. Diesem Szenario stellten sich an einem kalten Herbstabend Ende Oktober die Feuerwehrmänner und -frauen der Freiwilligen Feuerwehr Stuttgart, Abteilung Wangen gemeinsam mit der Rotkreuz-Bereitschaft Stuttgart-Ost.
In Panik davongerannt
Das Feuer war schnell gefunden und wurde dann auch umgehend durch den Angriffstrupp des ersteintreffenden Löschfahrzeuges in Angriff genommen. Auch die ersten Verletzten konnten an der Schadensstelle gefunden und in Sicherheit gebracht werden. Doch diese berichteten von weiteren Verletzten, welche wohl in einer Panikreaktion die Flucht ergriffen und sich so auf dem Geländer verteilt hätten.
Wasserförderung über lange Wegstrecke
Auch bei der Brandbekämpfung wurde es plötzlich brenzlig: Das Wasser im Tank des Löschfahrzeugs war alle. Da sich der nächstgelegen Hydrant ungefähr 300m von der Schadensstelle entfernt befand wurde durch die Gruppe des Löschfahrzeug KatS eine entsprechend lange Leitung zur Wasserförderung verlegt. Hierfür kann das Löschfahrzeug Schlauchmaterial während der Fahrt verlegen, was einen wichtigen Zeitvorteil mit sich bringt. Mit einer stabilen Wasserversorgung konnten dann auch weitere Löschrohr aufgebaut und somit das Feuer gelöscht werden.
Sichtung und Erstversorgung der Verletzten
Im Verlauf der Übung wurden immer mehr Verletzte Personen durch die Feuerwehr gefunden und an den Sanitätsdienst übergeben. Insgesamt neun Personen waren von der Verpuffung betroffen. Die Verletzungen reichten hier von Verbrennungen, Brandblasen und Glasscherben in der Haut bis zur Atemnot durch Rauchgasinhalation.
In einem sicheren Bereich hatte die Bereitschaft eine Verletztensammelstelle errichtet, um eine schnelle Sichtung und Erstversorgung zu gewährleiten. Anschließend wurden die Verletzten zu einem Behandlungsplatz verbracht. Hier konnte dann in einem gut ausgeleuchteten Zelt mit Tragen und viel medizinischem Equipment die Behandlung und Erhebung von Vitalwerten fortgesetzt werden.
Lecker Abendessen
Im Anschluss an die Übung führten die einzelnen Gruppen eine Nachbesprechung der Übung durch. Hierbei werden sowohl positive als auch negative Aspekte der Übung angesprochen und geschaut, was man in Zukunft besser machen kann.
Den gemütlichen Teil der gemeinsamen Übung bildete ein Abendessen im Gerätehaus der Wangener Feuerwehr. Das Essen selbst wurde von der DRK-Bereitschaft Stuttgart-Ost zubereitet, da diese auch einen Verpflegungszug unterhält.
In Zukunft wollen sowohl die Feuerwehr Wangen als auch die Kamerad*innen der Bereitschaft Stuttgart-Ost ihre Zusammenarbeit weiter intensivieren.
Vielen Dank!
Dank gilt der Firma „Holz Ulrich“, welche ihr Gelände für die Großübung zur Verfügung gestellt hat. Auch der „Notfalldarstellung Degerloch“ gilt es zu danken: Sie haben die Verletzten realistisch geschminkt, ihnen entsprechende „Wunden“ auf die Haut gezaubert und auch für den Geruch von Brandrauch an der Kleidung der Verletzten gesorgt.