Erstmals holte die Wangener Kirbejugend den traditionellen Riesentrauben gestern in der Nähterstraße ab. Von dort aus setzten sich die Jugendlichen des Jahrgangs 1994/95 gemeinsam mit dem Musikzug der Wangener Feuerwehr und dem Jubiläumsjahrgang 1964 um 14 Uhr in Bewegung, bis der Trauben schließlich wohlbehalten gegenüber der renovierten Kelter hing.
Rolf Schlimm, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wangen und damit hauptverantwortlich für die Organisation der Kirbe, ist schon seit 29 Jahren dabei. Seine Triebfeder war es immer, eine lieb gewonnene Tradition aufrecht zu erhalten – und heute ist er stolz auf das bürgerschaftliche Engagement, mit dessen Hilfe man es seit 41 Jahren schafft, die Kirbe aus eigenen Mitteln zu veranstalten.
„Spaß, vor allem Spaß“ verband Maximilian Freitag, diesjähriger Vorstand der Kirbejugend, mit der traditionellen Aufgabe der 20-Jährigen, die Kirbe aktiv mitzugestalten. Da stand ihm der unerwartet lange Weg mit dem fast 100 Kilo schweren Trauben noch bevor. Gestemmt hatten die Jugendlichen da schon die Organisation der Kirbedisco am Freitag, die in diesem Jahr erstmalig in der renovierten Kelter stattfinden konnte. „Das war schon anstrengend“, räumte Freitag ein, „aber wenn alles in die Sektbar strömt und die Leute ihre Cocktails trinken, dann macht das eben Spaß.“ Genauso wie der Kirbetanz am darauffolgenden Tag in der Kelter. Auch hierzu hatte die Kirbejugend eingeladen. Zur Livemusik der Gruppe „Sicherheits Halbe“ sei die Hölle losgewesen, so Freitag.
Bezirksvorsteherin Beate Dietrich bedauerte vor allem die unerwartete Erkrankung von Inge Strobel, die zusammen mit ihrer Tochter viele Jahre lang den Trauben gebunden hatte. „Für uns war eine Kirbe ohne Inge Strobel kaum vorstellbar“, so Dietrich. Umso mehr Grund habe man zur Dankbarkeit gegenüber Monika Straubinger, die erst vor einer Woche von ihrer neuen Aufgabe erfahren hatte und spontan bereit gewesen war, einzuspringen.
„Das war schon spannend“, sagte Straubinger. Außer zwei Fotos und dem Wissen, dass ungefähr 70 bis 80 Kilogramm Trauben zu verarbeiten seien, habe sie nichts an Informationen gehabt. Aber dann hatte es mit der Hilfe der Kirbeeltern gut geklappt. Pünktlich um 15 Uhr sei das Riesending fertig gewesen. Und konnte später, zum Ausgang des Kirbefestes, in Einzelstücken für einen guten Zweck versteigert werden.
smü | Ein Artikel der Untertürkheimer Zeitung