Durch Zufall befand sich das Löschfahrzeug 8/6 der Feuerwehr Wangen, dass sich eigentlich auf einer Übungsfahrt zum Thema „Orts- und Objektkunde“ befand, zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Am Ostendplatz wurde die Besatzung auf eine bewusstlos am Boden liegende Person aufmerksam. Beim näherkommen stellte sich den Kameraden folgende Situation: Ein etwa 65-jähriger Mann lag am Boden und wurde durch eine Passantin reanimiert. Der Mann sei plötzlich zusammengebrochen und würde nicht mehr atmen. Eine erneute Überprüfung der Vitalwerte bestätigte den Herzkreislaufstillstand.
Die Passantin wurde durch einen Kameraden bei der Herzdruckmassage abgelöst während ein anderer sich um die Beatmung des Patienten mit dem AMBU-Beutel aus dem Erste-Hilfe-Koffer des Löschfahrzeugs kümmerte. Schon wenige Minuten später traf ein Rettungswagen des DRK ein. Die Kollegen des Rettungsdienstes wurden durch die Wangener Feuerwehrleute beim legen eines Larynxtubus sowie eines venösen Zugangs unterstützt. Ebenfalls wechselten sich alle Beteiligten regelmäßig bei der Herzdruckmassage ab. Noch vor dem eintreffen des Notarztes konnte der Patient zweimal mit dem Defibrillator geschockt werden. Da sich die Einsatzstelle an einem belebten Platz befand wurde die Einsatzstelle durch weitere Kameraden der Abteilung mit Plastikplanen vor zahlreichen Schaulustigen abgeschirmt.
Trotz größter Bemühungen durch Feuerwehr und Rettungsdienst wurde der Patient, nach langer Reanimation, noch an der Einsatzstelle für tot erklärt. Im Magazin fand nach dem Einsatz eine Nachbesprechung des Geschehens mit allen Beteiligten der Feuerwehr statt. Unabhängig vom Ausgang zeigt dieser Einsatz wie wichtig eine gute medizinische Ausbildung von Feuerwehrangehörigen ist. Regelmäßig wird bei der Feuerwehr Wangen das richtige Vorgehen bei einer Reanimation geübt und oftmals auch in den Übungsablauf miteingebaut.
Und wann war ihr letzter Erste Hilfe-Kurs? Wie würden Sie reagieren? Machen Sie einen Erste Hilfe-Kurs und helfen Sie Leben zu retten.
Reanimieren ist nicht schwer. Es gilt drei einfache Schritte zu befolgen:
- PRÜFEN: Keine Reaktion? Keine oder keine normale Atmung?
- RUFEN: Ruf Sie den Notruf 112 an.
- DRÜCKEN: SIe müssen fest und schnell in der Mitte des Brustkorbs drücken: mindestens 100 x pro Minute. Hören Sie nicht auf, bis Hilfe eintrifft!